Freiheit hat Grenzen. So glauben Christen, dass nur der Gott über das Ende des Lebens eines Menschen bestimmen darf. Hier verläuft also die Grenze der menschlichen Freiheit. Trotzdem begehen auch Christen Morde und die Todesstrafe wird auch in einigen christlichen Ländern bis heute verhängt und vollstreckt. Wie damals am 31. April 1831 in Bremen als Gesche Margarethe Gottfried, geborene Timm, hingerichtet wurde.
Der Schauplatz
An die Hinrichtungsstelle erinnert der Spuckstein – ein Basaltstein mit eingekerbtem Kreuz (auf dem obigen Foto). Daneben verkauft man Nudeln.
Ein paar Meter weiter in die andere Richtung erhebt sich der tausendjährige St. Petri Dom, wo Gesche nicht nur gebetet hat, sondern ab 1798 am Religionsunterricht teilnahm. Während des Prozesses berichtete sie über ihren sozusagen direkten Draht zum Gott: sie hörte nämlich Gottes „herzliches lautes Lachen“, als sie „ohne die mindesten Gewissensbisse und in völliger Seelenruhe“ das Gift zubereitete.
"Gesche Gottfried - eine Frau, die Rätsel aufgibt" *)
Mit 21 Jahren heiratete Gesche Johann Miltenberg. Nach sieben Jahren brachte sie ihren Ehemann um - ihr erstes Opfer.
"Sie können sich leicht denken, dass ich nicht dazu gekommen wäre, wenn ich meinen Mann geliebt hätte. Da ich dies nicht tat, so kam ich auf den unglücklichen Gedanken der Vergiftung."
Insgesamt vergiftete sie 15 Personen, darunter ihre eigenen Kinder, Eltern, den Zwillingsbruder und Freundinnen.
Rainer Werner Fassbinder**) sah in ihr ein unterdrücktes Opfer in der patriarchalen Welt, das sich auf dieser Weise zur Wehr setzte.
Sie wurde zum Tod durch das Schwert verurteilt, eine Begnadigung lehnte sie ab. 30000 Menschen wohnten ihrer Hinrichtung bei.
Roland schaute nicht zu, er blickte zum Dom.
**) Rainer Werner Fassbinder: Bremer Freiheit. Ein bürgerliches Trauerspiel
Vorausgehend Teil 1
Nachfolgend: Teil 3
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