Sonntag, 28. April 2024

Engineers have to save the world oder Hannover Messe 2024. Teil 3: Cobot, Robo-Hund und Medi-Drohne


 Automaten, Roboter und die spinnenartigen Drohnen nehmen immer mehr Platz in unserer Umwelt. Deutschland befindet sich auf dem dritten Platz weltweit, wenn es um die sogenannte Roboterdichte geht. Sollen wir sie als Konkurrenten oder Helfer und Retter betrachten?

Anzahl der Roboter in der produzierenden Industrie 
nach ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2022 (pro 10.000 Mitarbeiter)


Ein Cobot ist ein Roboter, der auf den Menschen achtet:

Der Begriff Cobot stammt aus der Verbindung der englischen Worte „Collaboration“ und „Robot“ und beschreibt Roboter, die für die direkte Interaktion/Kollaboration mit dem Menschen konzipiert wurden. Teilen sich Mensch und Roboter einen Arbeitsraum ohne trennende Schutzeinrichtung, wird das auch als Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) bezeichnet.“

Was auch bedeutet, dass der Cobot aufpasst und sich abschaltet, wenn der Mensch ihn berührt oder in seinen Bereich eindringt. 

„Sehen Sie? Er tut mir nichts“, ruft der Messe-Presenter und legt seine Hand auf die Maschine, die sofort erstarrt.


Und mit diesem Robo-Hund kann man spazieren gehen:




Er läuft seinem Herrchen absolut gehorsam hinterher: 


Roboterhunde erfüllen aber schon jetzt viele ernste Aufgaben: sie überwachen, schützen und spucken sogar das Feuer, aber nur im Dienst des Menschen.

Drohnen übernehmen dann die Überwachung aus der Luft. Als überlebenswichtig kann sich der Einsatz von jenen beweisen,  die die Medikamente in unzugängliche Gebiete transportieren. Auf der Hannover Messe stellt eine Firma aus Darmstadt ihre Medi-Drohne vor:




Zurzeit sind sie in Kenia und Malawi unterwegs. 

Vorausgehend:

Engineers have to save the world oder Hannover Messe 2024. Teil 2

 Die Energie stellt die größte Herausforderung der Zukunft dar. Die Produktion,  der Transport und das Speichern der Energie in den Zeiten des rapid wachsenden Bedarfs gehören somit zu den wichtigsten Aufgaben für die Wirtschaft, Wissenschaft und die Gesellschaft. Wir wollen ja auf nichts verzichten und am liebsten, dass alles bleibt, wie es ist, obwohl wir durchaus die Notwendigkeit der Energiewende akzeptieren. 

„Im von der Energiekrise geprägten Jahr 2022 ist die allgemeine Akzeptanz der Energiewende auf 75 Prozent (2021: 70%) gewachsen.“


Ein Lob auf die Spaltung?


Unsere Energie soll also erneuerbar und ausschließlich aus Wasser, Wind und Sonne entstehen. Dass das möglich ist, zeigt spektakulär Norwegen.

„Im Jahr 2023 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten norwegischen Nettostromerzeugung bei rund 99 Prozent. Die erneuerbaren Energien setzen sich hierbei aus vor allem aus Speicher- und Laufwasser sowie der Windenergie (Onshore) zusammen.“ (Statista)



Wenn es um das Wasser geht, können wir mit Norwegen nicht konkurrieren. Aber im Spalten sind wir auch gut. Das Fraunhofer-Institut präsentiert einen Elektrolyseur, der "die Kosten bei der Elektrolyseur-Fertigung um 80 %" senkt. In 2025 soll er bereit für die industrielle Massenproduktion sein. Auf dem Foto darunter sieht man ein Modell.


Wird der Wasserstoff als Stromspeicher und Kraftstoff der Zukunft-Allrounder sein? 

Andere Akzente


Die Liste erneuerbaren Energiequellen sei nicht vollständig, mahnt soeben der Bundesrat und fordert andere Akzente zu setzen und Biogasanlagen in den Fokus zu rücken:

„Berlin 26.04.24: Heute hat der Bundesrat einen Antrag beschlossen, der die Bundesregierung auffordert, Bioenergieanlagen eine größere Rolle in der Energiewende beizumessen. Der Beschluss ist auch als direkter Auftrag an die Bundesregierung zu verstehen, Nachbesserungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Bioenergie vorzunehmen.“

Diese politische Diskussion werden wir noch führen müssen. Schließlich sind wir kein Norwegen.


Fortsetzung kommt.

Vorausgehend;


Nachfolgend:





Freitag, 26. April 2024

Engineers have to save the world oder Hannover Messe 2024. Teil 1

 Was sucht ein Laie oder eine Laiin (Benutzt man überhaupt die weibliche Form?) auf einer Industriemesse wie die in Hannover? Sie schauen sich um und versuchen zu begreifen. Das tue ich auch. Ich hoffe gleichzeitig, Einblicke in die Zukunft zu erhalten, oder anders ausgedrückt – eine Vision.


Kabel und Lego


Gleich zu Beginn stolpere ich über „one cable“, genau genommen stolpert lediglich mein Blick.   


Worum es sich hier handelt, erklärt mir Angela Vogt, bereitwillig und verständlich auch für eine Nichtkundige: Früher brauchte man mehrere Kabel für Servomotoren (Das sind Motoren, die es ermöglichen, „die genaue Position der Motorwelle sowie die Drehzahl und/oder die Beschleunigung zu kontrollieren“). Diese separaten Kabel (Feedbackkabel) übertrugen die Sensoren-Daten. Seit 2011 reicht es dafür nur „one cable“. Beckhoff war ein Pionier auf diesem Gebiet, sagt Frau Vogt. Ich glaube ihr aufs Wort. 


Was mir jetzt ins Auge springt, ist mitnichten eine Werbung der Plattform X (Twitter):


So stellt sich hier das MX-System vor. Schaltschränke ade, her mit den Modulen!  Das Lego-Prinzip lässt grüßen:




Dieses System ist relativ jung; es wurde 2021 entwickelt.

Während ich durch die Hallen schlendere, arbeiten Roboter ununterbrochen. Eigentlich nur zur Schau. Sie werden aber demnächst unsere Arbeit gänzlich übernehmen. Wetten, dass es so kommt?





Nachfolgend:

Teil 3


Samstag, 13. April 2024

Ein Sparvorschlag für den Finanzminister Christian Lindner

 Christian Lindner verlangt andauernd von seinen Ampel-Mitstreitern und von der ganzen Gesellschaft, zu sparen. Unpopulär. Das Ausgeben macht mehr Spaß, was er selbst auch weiß. Trotzdem habe ich einen Sparvorschlag und packe ihn gleich in den Anfang hinein: Lösen Sie bitte, Herr Lindner, Arbeitsämter und Jobcenter auf. Das sind Monster, die ungeheuer viel Geld verschlingen, und sich ihrem Zweck – Arbeit zu vermitteln – gänzlich entfremdet haben.

Natürlich weiß ich, dass Herr Lindner als Finanzminister nicht die absolute Macht besitzt, um schalten und walten, wie es ihm gefällt. Ich will dennoch den monströsen Elefanten ansprechen.


Wovon reden wir?


Wie sieht denn der Elefant aus?

„Die 150 Agenturen für Arbeit mit ihren etwa 600 Niederlassungen setzen die Aufgaben der BA vor Ort um. Außerdem haben die Agenturen gemeinsam mit Landkreisen oder kreisfreien Städten 300 Jobcenter eingerichtet“, so stellt sich unser Monster selbst vor.

Und wo ist das Hirn dieses Wesens?

„Das Service-Haus ist der zentrale interne und operative Dienstleister der Bundesagentur für Arbeit (BA). Mehr als 100.000 Beschäftigte in etwa 450 Dienststellen (Agenturen für Arbeit und Jobcenter) der Bundesagentur für Arbeit verlassen sich täglich auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BA-Service-Hauses.“

Aha. 

Der Zahlenunterschied – im Zitat oben 600, unten 450 -, der ins Auge sticht, lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass eine Niederlassung nicht unbedingt selbständig sein muss, eine Dienststelle dagegen schon.

Was habe ich aber gegen Elefanten? Nichts, solange sie in der Wildnis leben und nicht mitten in der Arbeitswelt toben.

Hokuspokus Fidibus …


Stellen wir uns jetzt kurz vor, dass wir einen Zauberstab besitzen, und wir die eben geforderte Auflösung auf magische Weise mit einem Wink erledigen. Welchen Gewinn hätte uns diese Handlung beschert? Zählen wir auf:

- Abbau der Bürokratie, die die Wirtschaft und Arbeiterschaft lähmt und für die Zukunft einen riesigen Klotz am Bein bedeutet, 
- enorme finanzielle Ersparnisse, die diese nutzlose Institution für den Erhalt eigener Existenz verbrät. 
- viele Gebäude, die schnell in Wohnungen umgewandelt sein können,
- ein Schar von Arbeitskräften, die woanders gut und sinnvoll gebraucht werden.

Wie kommen dann aber Unternehmer und Arbeiter zusammen? Genauso wie jetzt, ohne Vermittlung von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter.

Wer zahlt dann das Arbeitslosengeld oder Bürgergeld aus? Das könnten z.B. Sparkassen übernehmen. Sie verfügen über ein imposantes Netz.

Läuft das im Endeffekt nicht auf das Bedingungslose Grundeinkommen hinaus? Wahrscheinlich, aber das BGE wird in den automatisierten digitalisierten KI-Zeiten sowieso notwendig.