Sonntag, 28. November 2021

Manipulation, du altes Miststück!

Manipulation ist eine sehr gefährliche Waffe. Diese These betone ich besonders hier und jetzt. Weil die Manipulation aus den Krisen Kapital schlägt. Sie blüht in den schwierigen Zeiten auf, oder eher wuchert gewaltig, denn sie ist keine hübsche Erscheinung. Dieses alte Miststück! 


Ob jung oder alt, der Mensch ist nach wie vor manipulierbar.

Zweck und Mittel


Grundsätzlich macht sich der Manipulant oder die Manipulantin selbst die Hände nicht schmutzig. Die dreckige Arbeit erledigen für ihn oder sie die nützlichen Idioten oder willigen Nutznießer. Die Ahnungslosen und die Bescheidwissenden handeln nach dem gleichen Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“. Die ersten kann ich noch entschuldigen, die zweiten nicht. Wer sehendes Auge mitmacht, der verdient kein Verständnis. 

Das Ziel der Manipulation erscheint uns klar: die Macht über die anderen zu erobern und zu behalten, wobei jedes Mittel, das den Erfolg verspricht, wird genutzt, nach dem obigen Motto.

Die Manipulanten sind im Allgemeinen erbärmliche Figuren, die ihre eigene innere Leere mit dem Leid der Mitmenschen auffüllen müssen. 

Auf die Schwachpunkte drücken


Manipulanten sind nicht an einer Debatte interessiert. Das logische Argumentieren meiden sie wie der Teufel das Weihwasser. Sie appellieren schließlich nicht an den Verstand (den wollen sie ausschalten), auch wenn sie dies vortäuschen und den Anschein der Sachlichkeit erschaffen wie auch die Autorität der Wissenschaft ausnutzen.

Sie spielen stattdessen mit Gefühlen, weil sie – selbst kaltblütig – dadurch die Kontrolle über die anderen erlangen. Wer Gefühle zeigt, der entblößt sich, der offenbart seine Schwachpunkte.  

Antwort auf den Einwand


Manipulation ist bestimmt genauso alt wie der Mensch; jede und jeder von uns manipuliert – lautet der wichtigste Einwand. Die Alltagsmanipulation bestreite ich mitnichten, ich lasse sie auf diese Stelle aber außer Acht. Da sie sich im Rahmen des Anstands hält und grundsätzlich nicht die Ausbeutung oder die Zerstörung des anderen voraussetzt . Ein bisschen Manipulation darf doch sein.

Was jedoch die Machthaber (auf allen Stufen der Hierarchieleiter) oder diejenigen, die sich auf dem Weg zur Macht befinden, betrifft, sieht die Situation ganz anders aus. Eine Machtposition eröffnet andere Perspektiven und Möglichkeiten.

Nach wie vor manipulierbar


Im allbekannten Experiment von Stanley Milgram aus 1961 bringt der Versuchsleiter die Teilnehmer ohne Mühe dazu, Folter als Strafe für Fehler anzuwenden. Seitdem wiederholte man mehr oder weniger ähnliche psychologische Versuche in verschiedenen Variationen, die allesamt bestätigen, was wir schon ohnehin wussten: Der Mensch ist manipulierbar.

Auf erschütternde Weise veranschaulichte der Film "Das Experiment" von Oliver Hirschbiegel, wozu der manipulierte Homo sapiens fähig ist.

Eine Machtposition verführt von Manipulation Gebrauch zu machen. Daher wächst exponentiell mit der Erweiterung des Machtbereichs die Verantwortung eines Politikers, einer Politikerin, eines Chefs, eine Chefin, Redakteurs und Redakteurin usw.