Sonntag, 4. Mai 2025

Fotografieren verboten! Wie die Regierung von Donald Tusk Polen in ein Irrenhaus verwandelt

 Das untere Foto hätte ich heute vermutlich nicht machen dürfen. Es zeigt eine Brücke – also ein strategisches Objekt. Wenn ich es dennoch beim nächsten Besuch als Wiederholungstäterin trotzdem tue, werde ich hart bestraft. Wahnsinn!

Most Grunwaldzki - Grunwaldbrücke -, Wrocław

Kritisch relevant

Am 17.04. traten in Polen neue Vorschriften in Kraft. Demnach wird das Fotografieren von rund 25.000 Objekten und Orten verboten.

„Verbot des Fotografierens von Objekten mit besonderer Relevanz für die Sicherheit oder Verteidigung des Staates.

Es ist verboten, ohne Erlaubnis zu fotografieren, zu filmen oder auf andere Weise ein Bild oder Abbild aufzunehmen von:

1) Objekten von besonderer Bedeutung für die Sicherheit oder die Verteidigung des Staates, Objekten des Verteidigungsministerium, die nicht als Objekte von besonderer Bedeutung für die Sicherheit oder die Verteidigung des Staates eingestuft wurden, Objekten der kritischen Infrastruktur, wenn sie mit einem Zeichen versehen sind, das dieses Verbot zum Ausdruck bringt, 

2) Personen oder bewegliche Gegenstände, die sich in den im Punkt 1 genannten Objekten befinden.“

Da kommt mir gleich die folgende Frage in den Sinn: Was ist mit den Fotos, die zwar nicht die verbotenen Objekte zeigen, aber von diesen Orten aus gemacht wurden, wie mein unteres Foto?  Die Brücke sieht man eigentlich nicht, nur ein Stückchen vom Pfeiler. Oder ist der Ausblick von dorthin auch verboten?


Fürchte dich!


„Fürchte dich“ scheint das Motto von Tusk zu sein. In der Bibel steht zwar das Gegenteil drin – "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir" -, Tusk ist aber nicht gläubig.  Es reicht ihm nicht mehr, die Opposition zu verfolgen und einzubuchten. Er will jetzt allen Menschen Angst einjagen. Deswegen trifft er dort, wo es weh tut. Weil sich das Fotografieren in den Zeiten des Smartphones zum Volkssport entwickelte, verbietet er eben dies.

Das Verbot richtet sich nicht nur gegen Einheimische, sondern auch gegen allerlei Besucher und Touristen. Deswegen warnt das Auswärtige Amt vor den Reisen nach Polen:

„Seit dem 17. April 2025 gilt in Polen ein umfassendes Fotografierverbot für militärisch und strategisch wichtige Einrichtungen und Objekte wie zum Beispiel Militäranlagen, Lager strategischer Reserven, Brücken, Viadukte, Tunnel, bestimmte Seehäfen, Einrichtungen der Kommunikationsinfrastruktur sowie Einrichtungen der Polnischen Nationalbank und der Bank Gospodarstwa Krajowego. Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Jedes betroffene Objekt ist mit einem Hinweis auf das Fotografierverbot gekennzeichnet, die Kennzeichnung kann jedoch unter Umständen schlecht sichtbar oder nicht eindeutig erkennbar sein. Bei Verstößen droht die Beschlagnahmung der Ausrüstung sowie Geld- oder Haftstrafen.“

Auch du gehörst zu den Verdächtigen


Donald Tusk erklärt mit seinem Verbot uns alle zu Verdächtigen. Wir sind potenzielle Spione und die von uns geknipsten mehr oder weniger gelungenen Bildwerke dienen angeblich nicht der Erinnerung, sondern dem Feind. 

Unterdessen lachen sich echte Agenten schlapp. Denn sie haben ganz andere Möglichkeiten, Bilder aufzunehmen. Außerdem gibt es auch für Ottonormalverbraucher und Hobbydetektive unzählige nicht zu teure Geräte, online und offline zu kaufen, die das unauffällige Fotografieren ermöglichen, z.B. Spionagekameras im USB, Kameras in der Powerbank oder Uhren mit Kamera.

Allen Normalos, wie auch mir, bleibt in Polen nichts anders übrig als weitgehender Foto-Entzug. Ich werde demnächst lediglich Flora und Fauna porträtieren. 




Mittwoch, 30. April 2025

Inflation des Faschismus

 Glaubt man den lauten Unkenrufen, versinken wir soeben im Ozean des Faschismus, oder stehen kurz vor der Katastrophe. 

Unterdessen widerspricht der gesunde Menschenverstand: Man kann nicht jede Person, die einem nicht in den Kram passt, zum Faschisten erklären. Die ganze Menschheit bestehe doch nicht ausschließlich aus Faschisten.

Dennoch warnen auch gemäßigte Beobachter der Realität ebenso vor der Gefahr: Wehret den Anfängen. Ja gut, wie sehen die Anfänge aber aus? 

Screenshot, Quelle: YouTube

Am Anfang war ein Symbol


Der Begriff selbst hat eine ziemlich harmlose Herkunft:

„Das Wort Faschismus hat seine Wurzeln im italienischen fascio, Rutenbündel. Es stammt aus dem lateinischen fasces, jener von einem Bündel hölzerner Ruten umschlossenen Axt, die bei öffentlichen Aufzügen zum Zeichen der Macht und der Einheit des Staates vor dem Magistrat von Rom hergetragen wurde. Vor 1914 wurde die Symbolik der fasces gewöhnlich von der Linken verwendet.“

Am Anfang stand also ein Symbol, das u.a. in der Französischen Revolution sowie am Lincoln Memorial in Washington vorkam - absolut unverdächtig.

Fascio bedeutete für italienische Revolutionäre des  XIX Jh. so viel wie Bund und gegenseitige Solidarität und setzte somit Empathie und Verantwortung füreinander voraus. Ehrbar!

Dann kam Mussolini


Der Faschismus – der italienische zumindest – wurde offiziell am 23. März 1919 geboren (die Bewegung existierte jedoch schon ab 1915). 

„An diesem Morgen trafen sich etwa mehr als einhundert Personen, darunter Kriegsveteranen, Syndikalisten, die den Krieg unterstützt hatten, und Intellektuelle aus der Bewegung des futurismo sowie einige Reporter und Neugierige im Sitzungssaal der Mailänder Industrie- und Handelskammer, von dem aus man die Piazza San Sepolcro überblicken konnte, um „dem Sozialismus den Krieg zu erklären … denn er hat sich dem Nationalismus entgegengestellt“. Hier nannte Mussolini seine Bewegung erstmals Fasci di combattimento, frei übersetzt also etwa „Kampfbund“.

Nach zwei Monaten erschien das Programm – eine Beschreibung des Faschismus der ersten Stunde: 

„Das Programm (…) war eine kuriose Mischung aus Veteranenpatriotismus und radikalem sozialen Experiment, eine Art „nationaler Sozialismus“. Auf der nationalen Seite forderte er die Erfüllung der expansionistischen Ziele Italiens auf dem Balkan und im Mittelmeerraum, die nur wenige Monate zuvor auf der Pariser Friedenskonferenz gestoppt worden waren. Auf der radikalen Seite stand die Forderung nach dem Frauenwahlrecht, dem Wahlrecht mit achtzehn Jahren, der Abschaffung des Oberhauses, der Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung (vermutlich ohne Monarchie) , dem Acht-Stunden-Arbeitstag, Arbeiter-Mitbestimmung beim „technischen Management der Industrie“, der „Teilenteignung aller Art von Reichtum“ durch eine hohe und progressive Kapitalsteuer, der Einbeziehung der Kirchenbesitztümer und der Konfiszierung von 85 Prozent der Kriegsgewinne.“

In diesem Potpourri hätte wahrscheinlich jede Partei etwas für sich entdecken können. Hinzu kam aber als Unterscheidungsmerkmal enormer Durst nach Gewalt. 

Mittel zum Zweck


Denn die gewaltsamen Aktionen – das Zerstören, Schlagen und Morden – sollen als Mittel zum Zweck und eindeutiger Ausdruck des Faschismus nach außen hin dienen. Und zwar seit seiner Entstehung.

„Am 15. April 1915 nach der Gründung der faschistischen Bewegung an der Piazza San Sepolcro, stürmte eine Gruppe von Freunden Mussolinis (…) die Mailänder Büros der sozialistischen Tageszeitung Avanti, deren Chefredakteur von 1912 bis 1914 Mussolini selbst gewesen war. Sie zertrümmerten Druckerpressen und die übrige Einrichtung. Dabei wurden vier Personen getötet, darunter ein Soldat, und 39 verwundet. Der italienische Faschismus brach also mit einem Gewaltakt in die Geschichte ein – sowohl gegen den Sozialismus als auch gegen das bürgerliche Rechtssystem, im Namen eines behaupteten höheren nationalen Gutes.“

Das ist für mich das wichtigste Merkmal des Faschismus: die Anwendung der Gewalt. Somit definiere ich Faschismus als eine Verbindung von rücksichtslosen Verbrechern, von Kriminellen, die sich als Politiker zwar tarnen, aber das Rechtssystem ablehnen und als Mafiosi agieren.  

Folglich bezeichne ich jemanden als Faschist, wenn er (oder sie) eine unabdingbare Voraussetzung (Conditio-sine-qua-non) erfüllt: die absolute Bereitschaft, Menschen und demokratische Regeln zu brechen und zu zerstören. Außerdem existiert ein Faschist (eine Faschistin) ausschließlich im Rudel.


Alle Zitate stammen aus dem Buch „Anatomie des Faschismus“ von Robert O. Paxton.

Freitag, 25. April 2025

Leichen fallen dann aus den Schränken heraus

 Der obige Titel stammt nicht von mir, sondern aus der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita". Dort heißt es genau: "Adam Bielan: Wenn Rafał Trzaskowski die Wahlen verliert, fallen Leichen aus den Schränken heraus“. 

Zu den genannten Personen: Adam Bielan ist ein Abgeordneter des Europäischen Parlaments und arbeitet jetzt im Team des unabhängigen Kandidaten Karol Nawrocki (von der PiS unterstützt). Rafał Trzaskowski ist Vizevorsitzender der PO - Bürgerplattform von Donald Tusk -, und zurzeit der in den Umfragen führende Präsidentschaftskandidat.

Es geht hier um die Präsidentschaftswahl in Polen am 18. Mai.

Screenshot: Debatte von acht Präsidentschaftskandidaten in Końskie in Polen

Prognose mit den Leichen


Theoretisch regiert aktuell in Polen eine Vierer-Koalition. Praktisch aber wurde diese Koalition aus vielen zum Teil kleinen, Parteien gebildet. Dennoch steuert Donald Tusk alles per Hand und spielt seine Partner gegeneinander aus. Darin ist er Meister, außerdem machtsüchtig und notorisch wortbrüchig. Sein Regierungsstil weist erschreckende Parallelen mit dem kommunistischen Kriegsrecht auf. Und genauso wie Kommunisten damals versucht Tusk die Opposition zu zerstören. Aus diesem Grund haben die Wahlen am 18. Mai solch eine große Bedeutung. Wenn es Tusk gelingt, die ganze Macht an sich zu reißen (Trzaskowski gilt als sein Handlanger), befürchten viele das Ende der Demokratie in Polen.

Adam Bielan prognostiziert optimistisch den Sieg seines von der oppositionellen PiS unterstützten Kandidaten Karol Nawrocki: 

„Wir wissen, dass diese Koalition aus vielleicht elf oder zehn Parteien besteht. Das ist die breiteste Koalition, die ich seit Mitte der 1990er Jahre kenne. Es wundert mich nicht, dass es dort Reibereien gibt. (…) Zurzeit versteckt man noch alle Leichen in den Schränken und will nur zu den Präsidentschaftswahlen überleben. Wenn aber Rafał Trzaskowski diese Wahlen verliert – und daran glaube ich fest – werden diese Leichen aus den Schränken herausfallen.“

Mindestens zwei Runden


Umfragen zeichnen jedoch ein anderes Bild, auch wenn das Rennen mitnichten entschieden ist.  In der neuesten sprechen sich für den Regierungskandidaten  Rafał Trzaskowski 32 % der Befragten, für Karol Nawrocki – 26 % und für Sławomir Mentzen (durch Tik-Tok populär geworden) – 15 %. 

Nach der ersten Runde am 18. Mai wird Polen mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht den neuen Präsidenten kennen lernen. Es wird keinen eindeutigen Sieger geben. Und vor der zweiten Runde werden die Karten neu gemischt. Die Leichen bleiben also bis dahin in den Schränken versteckt.


Samstag, 12. April 2025

Auf der Zielgaraden zur Präsidentschaftswahl: Tusk reanimiert das tote Pferd Pegasus

 Donald Tusk reitet schon wieder das tote Pferd Pegasus. Wieso gerade jetzt?

Screenshot aus der Pressekonferenz des Pegasus-Ausschusses am 11.04.

„Mein ist die ganze Macht!“

Bald wählt Polen (am 18.05.) einen neuen Präsidenten, der anders als in Deutschland mit größeren Befugnissen ausgestattet ist und zum Teil mitzuregieren scheint. Das stößt dem aktuellen Premier Donald Tusk sauer auf. Denn der noch amtierende Präsident Andrzej Duda gehört nicht zu seinem politischen Lager. Tusk zählt daher genervt in der Öffentlichkeit (auch auf der Plattform X) die Tage, die bis zum Ende Dudas Amtszeit (im August) noch verbleiben. Danach, glaubt Tusk, gehöre die ganze Macht nur ihm. Weil Duda nicht mehr nach zwei Perioden antreten darf, werde Tusks Kandidat (Trzaskowski) bestimmt gewinnen. 

Der Sieg solle also eine sichere Sache sein, dennoch sorgte Tusk mit verschiedenen Maßnahmen vor. Den Rivalen - die PiS-Partei – versuchte er nicht nur zu schwächen, sondern zu vernichten, jedenfalls strich er ihr ganz die staatliche Finanzierung. Außerdem ließ er massenhaft den Oppositionspolitikern Immunität entziehen und stellte sie dann vor Gericht oder steckte ins Gefängnis,

Kurz vor den Wahlen – auf der Zielgeraden – fährt Tusk weitere schwere Geschütze auf und versucht unabhängige Medien (Telewizja Republika und Telewizja wPolsce24) mundtot zu machen. Außerdem reanimiert er eben das tote Pferd Pegasus.

Wer braucht schon Beweise? 

Pegasus ist ein Spionagewerkzeug - eine Software, die sogar verschlüsselte Chats und Gespräche überwachen kann. 

„Außerdem kann die Software auf gespeicherte Fotos und andere Dateien zugreifen und sogar heimlich die Kamera und das Mikrofon des Mobiltelefons anschalten.“

Die ehemalige PiS-Regierung kaufte Pegasus im Jahr 2017. Tusk behauptet seit Jahren, dass die PiS mit der Software nicht nur organisierte Kriminelle, sondern auch die frühere Opposition (heute regierende Politiker) bespitzelte. Die Beweise bleibt er schuldig.

Dies ist überhaupt seine Methode: dick auftragen, wilde Anschuldigungen machen, keine Beweise liefern. Er hofft dabei, dass es immer etwas von dem Dreck, mit dem er andersdenkende Politiker bewirft, an ihnen haften bleibt.

Einklang, der stört

Mit großem Tamtam präsentierte der Pegasus-Ausschuss (das Sprachrohr von Tusk) am Freitag, den 11.04., die soeben freigegebenen von Adam Bodnar (Justizminister und Generalstaatsanwalt) Dokumente, die den Kauf belegen. So erfährt man, dass hinter dem Erwerb von Pegasus „die oberste Spitze des Justizministeriums unter der Leitung von Zbigniew Ziobro stand.“

Wenn das ein Vorwurf sein sollte, dann weiß ich auch nicht weiter. Denn für mich sieht es nach verantwortungsvollem Handeln aus. 

Bevor aber der Deal über die Bühne ging, änderte die PiS entsprechend Gesetze, um die Finanzierung zu ermöglichen. 

Dieses Vorgehen stellt der Ausschuss als ein Anklagepunkt. Dass eben alles im Einklang mit dem Gesetz abgelaufen war. 

Was sagen dazu die Deutschen, die das gleiche gemacht haben?

Die deutsche Polizei darf seit einer Gesetzesänderung 2017 zur Strafverfolgung auch Spionageprogramme auf Smartphones und Computern einsetzen, um verschlüsselte Kommunikation zu überwachen.“


Sonntag, 6. April 2025

Hannover Messe, Hashtag #HM2025. Wie künstlich ist die KI? Teil 3

 Wir denken die künstliche Intelligenz (AI - artificial intelligence) groß und fürchten den Kontrollverlust. Sie könne uns doch überlisten und ... Ich will keine Horrorszenarien malen, aber natürlich teile ich diese Ängste, weil wir, Menschen, andauernd wunderbarste Ideen in die grausamsten Monster verwandeln. Wenn also die KI diesen Weg irgendwann einschlägt, tragen wir, als ihre Schöpfer, die Verantwortung dafür. 

Inzwischen aber arbeitet sie tüchtig für uns und leistet zuverlässige Dienste im Kleinen wie im Großen.


Die geheimnisvolle Black-Box auf dem obigen Foto reinigt (und kontrolliert) reflektierende Oberflächen der Handys, Tablets usw.

Das untere Bild präsentiert, wie man "die Haut" eines Wagens mit einem nicht zu großen Gerät bis auf 150 Mikrometer genau inspiziert. Das ist bereits Usus bei den Rennwagen, erfahren die Zuschauer.


Und hier hilft die KI beim Karosseriebau und achtet peinlich genau auf die Türspalten.  



Sie optimiert auch die Konstruktionen im Großkaliber, wie hier bei einem Flugzeugtriebwerk: 


Zwischen Quantum und Fuchs


Was in der KI wirklich steckt, wird sich aber erst mit dem Fortschritt der Quantentechnologien zeigen. Denn mit den klassischen Computern lässt sich ihr Potenzial nur in einem Bruchteil nutzen. Auf die Quanten-Zukunft bereitet man sich eifrig vor und erstellt allerseits Strategien. So auch das diesjährige Partnerland der Hannover Messe – Kanada.

Dr. Joel Martin stellt Kanadas nationale Quantum-Strategie vor:


Von den entfernten Weiten der Zukunft holt mich der Stand der Bundeswehr auf den Boden der Tatsachen zurück. „Aufrüsten“ lautet die Parole. Die Realität zwingt uns an die Verteidigung genauso groß zu denken. 

TPZ Fuchs mit regenerativer Energieversorgung



Nach wie vor interessiert sich für die Bundeswehr vorwiegend der männliche Teil der Gesellschaft. Das gilt aber nicht nur für diesen Stand. Während meines Messe-Rundganges treffe ich nur wenige Frauen. Das ist also auch eine Aufgabe für die Zukunft.





Vorausgehend       Teil  1
                             
                              Teil  2

Samstag, 5. April 2025

Hannover Messe, Hashtag #HM2025. Die Zukunft ist elektrisch? Teil 2

Die Vorhersage sieht eindeutig aus:


Zu viel Dampf?

Das elektrische Fliegen - Elektroflugzeuge -  ist schon jetzt möglich, aber noch kein Usus. Zu den Herausforderungen, die man dabei bewältigen muss, gehört unter anderem der Antrieb wie auch die Bauform.

„Um neue Energiequellen wie Wasserstoff, Batterien oder synthetisches Kerosin nutzen zu können, müssen die Flugzeuge von morgen jedoch auch anders designt sein als heute, benötigen neue Infrastrukturen auf Flughäfen und vieles mehr. Zusammen mit unseren Partnern hinterfragen wir in diversen Projekten das Bestehende und denken Lösungen neu.“

In diesem Modell eines Flugzeugs mit Wasserstoff-Antrieb wurden z.B. die Flügel (Tragflächen) neu geformt wie auch Triebwerke neu angeordnet. Denn die Effizienz beginnt mit der Konstruktion.



Was aber bleibt sind Kondensstreifen am Himmel. Sie unterscheiden sich zwar visuell nicht von den alten, sind dennoch anders:
„Sie enthalten keine Rußpartikel oder Schwefeloxide, sondern Stickoxide und eine beträchtliche Menge an Wasserdampf – bis zu 2,5-mal mehr als Kerosin-Kondensstreifen.“
Gut sind sie also nicht:
„Beide Arten von Kondensstreifen tragen zur Klimawirkung bei, weshalb die Luftfahrtbranche bestrebt ist, diese Emissionen zu reduzieren.“

Drache statt Windrad

Vor der Energieerzeugung eröffnen sich auch neue Wege. Seit einigen Jahren gibt es eine Alternative zu Windrädern, die bekanntlich auf wenig Akzeptanz stoßen (Verspargelung der Landschaft): Flugwindkraftanlagen, kurz Kites.
Dank ihnen "können erstmals die Energieressourcen des Windes in mehreren Hundert Metern erschlossen werden. Da der Wind in der Höhe stärker und energiereicher ist, können Flugwindkraftanlagen eine sehr konstante Produktion von grünem Strom erreichen. Der landschaftliche Eingriff für den Bau der Anlagen ist dabei vergleichsweise gering. Die leichte sowie kompakte Bauweise erlaubt auch das Erschließen von schwer zugänglichen Gebieten. Gleichzeitig schonen Flugwindkraftanlagen dank ihrer materialsparenden Konstruktion wertvolle Ressourcen und sind besonders umweltverträglich im Betrieb."


Kites funktionieren nach dem Dynamo-Prinzip und erinnern uns an die Drachen unserer Kindheit, sagt Mark Hoppe von Sky Sails Power, einer Firma aus Hamburg mit 130 Mitarbeitern. "Schon jetzt ist unsere Anlage besser als ein Kohlekraftwerk", behauptet er mit Überzeugung. 

Ein Energie-Drache scheint ausschließlich Vorteile zu bieten. Wird er sich also durchsetzen?



Vorausgehend    Teil 1

Nachfolgend      Teil 3  

Freitag, 4. April 2025

Hannover Messe, Hashtag #HM2025. Teil 1

 Die Messe bemerkt man in der ganzen Stadt nicht nur an den vielen Autos mit fremden Kennzeichen, sondern auch in den überfüllten Straßen- und S-Bahnen. Gäste aus der ganzen Welt nutzen gerne die Öffis, genauso wie die Einheimischen. Gemeinsam eilen sie zum Messegelände,  wo sich die „zukunftsweisenden Technologien“ präsentieren.


Könnt ihr spiegelverkehrt lesen? Wenn nicht, schaut ihr euch das nächste Foto mit dem Hashtag an:


Sss wie Schlange


Natürlich dürfen die mehr oder weniger spektakulären Roboter nicht fehlen. Unsere Erwartungen, genährt mit den Internet-Bildern von den flinken, gelenkigen Blechkammeraden, sind enorm gestiegen. So wundert mich nicht, dass zwei Jungs neben mir diesen kleinen Fußballer für stakig und deshalb als nervig halten. Ich dagegen finde ihn einfach süß:


Gelenkigkeit ist nicht alles, denke ich beim diesen etwas gruseligen Exemplar. Mit ein paar Handgriffen - noch etwas mehr Verkleidung, ein wenig Make-up - schaffen wir eine perfekte Schlange, zum Erschrecken echt. 


Die Hauptaufgabe der Roboter besteht jedoch nicht darin, dass sie uns beeindrucken oder erschrecken. Sie sollen uns entlasten oder die Arbeit ganz übernehmen, wie dieser Kollege, der abschraubt:


 Aus der Infotafel erfährt man, wie wichtig seine Arbeit ist:

"Recycelte Materialien in Fahrzeugen erfordern geschlossene Stoffkreisläufe. Nachhaltige, wirtschaftliche Rückgewinnung ist essenziell. Unser Ziel ist die Entwicklung von Automatisierungslösungen für die Demontage, um wertvolle Ressourcen und Komponenten für die Wiederverwertung zu sichern. 
Räder müssen bei der Altfahrzeug-Demontage entfernt werden. Die Automatisierung soll die Effizienz steigern und den Arbeitsalltag erleichtern. Herausforderungen sind verschmutzte, verrostete Schrauben, verschiedene Felgenschlösser und Radtypen. 
Die Forschungsgruppe wird gefördert durch das MWK (in Niedersachsen)." 
Der hier sieht einfach aus, hat aber einen komplizierten Namen - Kraftsensitiver Zykloidengreifer - und tut auch sonst kompliziert: Seine "sechs rotierenden Stifte greifen in die Zykloide und wandeln damit die rotatorische Bewegung in eine translatorische um."



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                        Teil  3