Donnerstag, 1. August 2024

Am Rande des 80. Jahrestages von Warschauer Aufstand

 Frank-Walter Steinmeier, der während der Feierlichkeiten eine Rede neben dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda hielt, sagte, dass es nicht selbstverständlich sei, an diesem Tag einen deutschen Präsidenten sprechen zu lassen. In Warschau hat Steinmeier die Polen um Vergebung für das grausamste Verbrechen gebeten. Dafür verdient er unseren Respekt.

Ein Foto aus dem Jahr 2021 

Das Fackeln der Erinnerung


Wie sich einige nicht wenige Deutsche (keineswegs nur AfD-Anhänger) an den Zweiten Weltkrieg erinnern wollen, ist eine Zumutung. Als ob es nicht gereicht hätte, dass Polen überfallen und zerstört, seine Bürger zu Untermenschen erklärt, versklavt und gemordet wurden, versucht man heute immer noch im Sinne der Nazipropaganda aus den Opfern Täter zu machen. 

Umso wichtiger erscheint unsere gemeinsame Aufgabe auf beiden Seiten der Grenze, gegen das Vergessen zu kämpfen. Diesbezüglich verdanken wir viel der PiS-Partei. Sie setzte sich vorbildlich für die Wiederentdeckung des Leids im okkupierten im Krieg Land ein. Damit machte sich die Partei viele Feinde – heute wie damals, als sie die Regierung stellte. Noch vor ein paar Jahren wurde die PiS angefeindet, weil sie weltweit für die korrekte Bezeichnung „deutsche Konzentrationslager“ kämpfte und ein entsprechendes Gesetz verabschiedete.  

Im Nachhinein frage ich mich, wie konnte man den Siegeszug der - natürlich anderslautenden - Nazipropaganda zuzulassen? Diese Propaganda beschuldigte dafür die Polen. Kann man sich eine größere Verhöhnung der Opfer vorstellen?

Eine neue zu schöne Geschichte


In den deutschen Medien tauchen unterdessen auf, neben dem unisono-Lob für das Tusk-Team an der Macht, weiter Anklagen gegen die PiS.  Die vorherige PiS-Regierung habe Ressentiments gegen Deutsche geschürt. Jein. Das ist nur die halbe Wahrheit. Oder eine halbe Lüge. Da ich aber keine Anwältin von der PiS bin, verweise lediglich auf die konsequente und unfaire Bekämpfung dieser Regierung seitens Deutschlands. 

Bald jedoch könnte das „Problem“ verschwinden. Tusk will nämlich der PiS-Partei fast gänzlich die Finanzierung streichen. Dass diese Art von Behandlung der Opposition weder mit Rechtsstaatlichkeit noch mit der Demokratie zu tun hat, ist für mich sonnenklar. Und wie seht Ihr das?

Wenn das wirklich passiert, wird man sich sowieso an die Naziverbrechen nicht mehr erinnern wollen. Tusk hat direkt nach der Machtübernahme den Fokus auf die polnischen Schandtaten während des Zweiten Weltkriegs richten wollen.  Wird die Geschichte also neu geschrieben?

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