Freitag, 5. September 2025

Liebe auf Norderney. Der Spirit. Teil 3

 Pathetisch könnte man sagen, dass Norderney von der Liebe geformt wurde. Denn in der Zeit von Georg und Marie blühte die Insel auf. 


Mit dem Herzen und Geist

Das Paar leitete in die Wege viele Projekte und zog andere Gäste an. Auch die Zahl der Einwohner stieg an. 

Unter anderem wurde das Kurhaus (heute: Conversationshaus) ausgebaut.


Das gläubige Paar spendete auch für die alte Inselkirche, deren Geschichte bis in das XVI Jahrhundert reicht.
„Durch eine Spende des Kronprinzenpaares aus Hannover kam die Gemeinde zu einer neuen Glocke, der „Marienglocke“. Für die Glocke wurde ein neuer Turmaufsatz auf dem alten Westturm errichtet. Vorher stand westlich der Kirche ein offenes Holzgerüst, das das Geläut getragen hatte. Der Turmaufsatz ist vergleichbar mit dem Turm des Kurhauses, der 1856 errichtet worden ist.“



Die Kirche, in der Georg und Marie beteten, wurde zwar 1878 abgerissen und ein Jahr später die neue eingeweiht (letzter Umbau und umfassende Renovierung fand zwischen 1967 und 1970 statt), aber ihre Ausstattung erinnert an die alten Zeiten, zum Beispiel der Altar und das weiße Segelschiff.   
"Dieses Gemälde wurde schon 1843 im Inventarium der alten Kirche aufgeführt. Der Maler und die Herkunft dieses Bildes sind nicht bekannt."

"Das weiße Schiff mit den vollen Segeln wurde bereits 1808 in der alten Inselkirche aufgehängt. Es wurde von E. H. Rass gebaut. Es ist ein dreimastiges, bewaffnetes Handelsschiff mit 34 Kanonen."

Alt ist auch der Friedhof vor der Kirche, die Bestattungen fanden hier bis zum Jahr 1850 statt.


Die Musik in der Inselkirche klang zu den Zeiten von Georg und Marie anders. Sie hörten eine Orgel, die im Jahr 1842 von Arnold Rohlfs aus Esens erbaut wurde. Die heutige stammt aus dem Jahr 2008, der Orgelbauer heißt Harm Kirschner. 


Ich lausche einer Übung: 


Was wäre, wenn ….

… Georg und Marie heute gelebt hätten? Ich gehe jede Wette ein, dass sie mit ihrem Geld (falls sie welches noch hätten) nicht protzen würden. Das taten sie auch damals nicht. Sie galten als bescheiden. Georg äußerte sich am 14. Januar 1857, als er in die Großloge der Freimaurer aufgenommen wurde, folglich 
„…ich fühlte, dass ich das Privileg erwerben müsste, von Ihnen ein ´Bruder´ genannt zu werden.“
Danach feierte man gemeinsam:
„Mit dem königlichen „Bruder“ speisten 460 hannoversche Freimaurer und zelebrierten diese freimaurerische Mischung von Ernst und Frohsinn rituell nach altem Brauchtum. Anschließend traten sie mit dem neu aufgenommenen König in eine so genannte „Bruderkette“ der Hände, die symbolisch eine „Bruderkette der Herzen“ sein soll. Ohne Rang- und Standesunterschied idealisiert sie noch heute enge Verbundenheit und Vertrautheit. Die „Bruderkette“ symbolisiert auch Gleichheit, denn eine solche Kette kennt kein „Oben“ und „Unten“, keine Hierarchie.“
Übrigens, ich habe das Paar ganz zum Schluss auf Norderney gesehen. Nein, es waren keine Geister, sondern ein Paar wie Georg und Marie, das an mir vorbei händchenhaltend schritt. Der Mann ertastete sich den Weg mit einem Blindenstock. 




Vorausgehend:        Teil 1
                          
                              Teil 2

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