In der inzwischen fast 900 Tausend großen Stadt (davon zirka 250 Tausend Flüchtlinge aus der Ukraine, Stand 2022) herrschte in den letzten Tagen nur das eine Thema. Medien allerart lieferten täglich erschütternde Nachrichten und Bilder von der Flut, die über die benachbarten Länder und westsüdliches Polen auf Wrocław zurollt. Im kollektiven Gedächtnis wachte die Erinnerung an das Jahrtausendhochwasser (Oderhochwasser 1997) auf.
Dieses Foto wurde am 17.09. aufgenommen.
Mit dem Stadion messen
Am Sonntag, den 15.09. hat es endlich aufgehört zu regnen. Die Stadt sieht keineswegs hektisch aus, eher verlassen.
Auf den Straßen merkt man wenige Hochwasser-Vorkehrungen. Die Kanalisation wird überprüft, damit sich das Abwasser nicht staut und der Wasserpegel von Odra (Oder) wird auch von Hand kontrolliert.
Die Spannung ist greifbar. Lokale Medien lavieren zwischen Beruhigen und Aufschrecken:
„Die IMGW-Prognosen (Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft) für die Flusspegel sind sehr dynamisch. Die heutige erstellte man um 11.30 Uhr. Demnach werden die Alarmstufen in Wrocław am Dienstag gleichzeitig an den Flüssen Oder, Oława, Ślęza und Bystrzyca überschritten.- Wir haben das Hochwasserrückhaltebecken Racibórz Dolny in Betrieb genommen. Es kann bis zu 185.000.000 m3 Flutwasser aus der Oder aufnehmen, hört man von Wody Polskie (Polnisches Gewässer). – Dank ihm wird die Hochwasserwelle abflachen und die Sicherheit der Einwohner der betroffenen Städte und Gemeinden verbessert.“
Später wird die unvorstellbare Zahl von 185.000.000 m3 durch einen Vergleich veranschaulicht: das ist so viel wie 185 Nationalstadien, mit Wasser bis zum Dach aufgefüllt. Das Nationalstadion in Warszawa (Warschau) reicht für fast 60.000 Zuschauer.
Währenddessen flaniere ich auf der Oder-Promenade. Und siehe da, das Wasser schwappt über.
Nachfolgend Teil 2
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