Samstag, 30. September 2023

Zu Gast ohne Einladung: Das Auslaufmodell Zoo?

 Schon die alten Ägypter und Chinesen errichteten Tiergärten. Die einen sahen in den Wildtieren ihre Gottheiten, die anderen ergründeten sie wissenschaftlich. 




Im antiken Rom wurden Tiere für Schaukämpfe gebraucht. 

"Allein 5.000 Tiere starben, als das Kolosseum in Rom 80 n. Chr. eröffnet wurde."

 Früher stellte man sogar Menschen neben den Wildtieren zur Schau.

„Bis 1940 wurden in deutschen Zoos sogar Menschen fremder Völker zur Schau gestellt, die Entdecker von ihren Reisen mitbrachten: 1874 veranstaltete Carl Hagenbeck in Hamburg die erste Völkerschau, bei der Besucher Lappländern bei ihrem alltäglichen Leben zusehen konnten. Später wurden im Zoo Hagenbeck unter anderem auch Somalier oder Äthiopier „gezeigt“.

Wofür brauchen wir heute Zoos?

Leisten Zoos vor allem einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz? Oder erfüllen sie ausschließlich den Bildungsauftrag? Und überhaupt: Wieso gehen wir in den Zoo?




Die obigen Fragen sind alles andere als einfach. Daher lauten auch Antworten dermaßen unterschiedlich: von der Ablehnung dieses Auslaufmodells bis zur Hervorhebung der stets wachsenden Bedeutung derartigen Einrichtungen für den Schutz der Artenvielfalt.

Irgendwo dazwischen liegen Neugier und Unterhaltung, die uns zu einem Besuch im Zoo animieren. 



Capybara oder Wasserschwein

Präriehund

Pinselohrschwein oder Flussschwein 


Gastgeber und Gäste

Wenn wir Wildtiere besuchen, kommen wir nicht mit einer Einladung. Denn unsere „Gastgeber“ wohnen dort nicht freiwillig. Sie sind Gefangene, egal, wie schön die Landschaften um sie herum gestaltet und wie viel Spielraum ihnen ihre Pavillons, Gehege und Auflaufflächen bieten. 






Wir lernen sie also in einer unnatürlichen Umgebung kennen. Ihr Verhalten weicht demnach von dem in der Natur ab. Auch wir tragen dazu bei. Denn nicht nur wir beobachten die Tiere, sie observieren uns ebenso.




Jakobschaf


Alle Fotos zeigen den größten polnischen Zoo in Wrocław.

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