Donnerstag, 14. September 2023

Der springende Punkt bei Maischberger

 In der gestrigen Sendung von Sandra Maischberger nickte ich zustimmend den Ausführungen von Jan Fleischhauer. Das ist der springende Punkt, dachte ich mir. Nein, nein, nicht zum Thema Bürgergeld. Davon hat er überhaupt keine Ahnung und sitzt diesbezüglich auf einem falschen Dampfer, der gegen die Mauer fährt. Was aber sein journalistisches Milieu betrifft, da kennt er sich wirklich gut aus.

Screenshot


Aiwanger – eine konstruierte Affäre


„Darf man jemandem etwas vorhalten, was er angeblich oder auch richtig vor 35 Jahren gemacht hat?“, fragt Maischberger und Fleischhauer bejaht. Natürlich dürfen Medien alte Sachen herauskramen und präsentieren, wie zum Beispiel ein Pamphlet, das ein 17-jähriger verfassen sollte. Hinterher kommt dennoch von Fleischhauer ein großes Aber:

„Die Frage ist, ob man daraus ableitet, dass er das Amt, das er jetzt innehat, nicht mehr haben darf. Das ist der Anfang dieser Affäre gewesen, dass die Süddeutsche Zeitung das miteinander verquickt hat.“

Die Süddeutsche erschuf daraus  „eine Anklagegeschichte“ und hat sie mit Aiwangers Auftritt in Erding untermauert, um zu zeigen: „Das ist eine Linie bis heute“. Wie er also einmal gewesen sein sollte, ist er bis heute. Unverändert. Menschen ändern sich jedoch, betont Fleischauer ganz im christlichen Sinne. Diese Binsenwahrheit scheint noch nicht bei allen angekommen zu sein. 

Fleischhauers Erklärung dagegen, wieso der Schuss von der Süddeutschen nach hinten losging und „ganz viele Leute instinktiv nicht mehr mitgegangen“ sind, kratzt lediglich an der Oberfläche:

„So wie die Süddeutsche das angefangen hat, hat sie das größte Geschenk an Aiwanger gemacht, das man Aiwanger machen konnte, dass er an ein Gefühl der Fairness bei seinen Wählern und darüber hinaus appellieren konnte.“

Medien – die vierte Macht


Aus der Aiwanger-Affäre könnte man jetzt eine SZ-Affäre entwerfen. Das wäre jedoch zu kurz gegriffen. Denn die SZ verbleibt mit ihrer Handlungsweise leider nicht allein, indem sie ihre Machtstellung wortwörtlich wahrnimmt und mitzuregieren versucht, ohne eine demokratische Legitimation dafür zu besitzen. Ich rede hier über den Missbrauch eigener Macht und die Abhebung von der Gesellschaft. 

Die angebliche Affäre Aiwanger veranschaulicht spektakulär, wie sich Medien Finger schmutzig machen und dabei den Saubermann spielen.

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