Freitag, 26. August 2022

Das 9-Euro-Ticket kurz vorm Ende? Na dann schnell auf die nächste Fernreise mit dem Nahverkehr! Teil 1

 Nachdem ich das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr ausgiebig genutzt habe, starte ich kurz vor dem Ende „einer der besten Ideen“ (laut Olaf Scholz) nochmals eine Fernreise. Dafür bin ich bereit mitten in der Nacht aufzustehen.

                                                                 Seine Reisen waren wesentlich teurer. 


Pünktlich um 6:05 fahre ich vom Hauptbahnhof in Hannover los. Diesmal erwarten mich unzählige Umstiege. Das kann erfahrungsgemäß richtig schief gehen, ist aber kein Grund aufzugeben. 

Im Zug bleibt noch viel Platz:


Nach fast einer Stunde steige ich im Wolfsburg aus:


Die Strecke von Wolfsburg nach Stendal bestreite ich ebenso problemlos. Von dort soll ich mich nach Rathenow begeben.

„Ich wusste es!“, denke ich, als die Durchsage ertönt, dass heute ausnahmsweise nicht das Gleis 6, sondern das Gleis 1 für meinen Zug vorgesehen wird.
Es hört sich aber schlechter an, als es aussieht: denn das Gleis 1 befindet sich „direkt gegenüber“ vom 6.

Ich habe die Nummerierung-Strategie  der Bahnsteige noch nie verstanden.

Jetzt stockt es. Zuerst müssen wir – inzwischen sehr viele Passagiere – einen IC nach Berlin vorbei ziehen lassen. Still wohnen wir der An- und Abfahrt eines beinahe menschenleeren Zuges bei. Ein echter Geisterzug. Nach Berlin muss ich heute auch, aber nicht mit dem IC. 
Unser Zug verspätet sich aus diesem Grund und meine Umsteigezeit verkürzt sich.

In Rathenow angekommen drehe ich mich entsprechend gestresst am Bahnsteig um und frage einen dort wartenden Mann (der muss es doch wissen): „Was für ein Gleis ist das?“
„Das ist …, das ist  - beginnt er stotternd und schießt mit der Gegenfrage: „Wollen Sie nach Ludwigsfelde?“
Tatsächlich will ich in diese Richtung, aber nur bis Berlin. Und der Zug steht hier, „direkt gegenüber“. Was für ein Glück! 

In Berlin läuft alles nach Plan, ich setze meine Reise Richtung Stralsund fort: 


Meine Station heißt Züssow, jedoch noch nicht die Endstation.
Ich habe auch diesmal einen Sitzplatz ergattert. Viele stehen in den Gängen, oder sitzen auf den Treppen des Doppelstockwagens. 

Bevor wir losfahren, hat der Zugchef eine Bitte: „Der tätowierte Arm, bitte vom Türbereich zurücktreten“. Danach rollt der Zug endlich. 
Eine ältere Dame drängt sich durch, sie peilt dabei einen Milchbubi an.
„Ich will mich hinsetzen“, verkündet sie laut und deutlich.
„Ich sitze hier aber schon“, entgegnet der junge Mann unverfroren. 
„Sie haben aber zwei Plätze besetzt“, die Dame meint damit den heiligen Rucksack, der einen ganzen Platz annimmt und soeben widerwillig von jenem geräumt wird.
Ach, diese Jugend von heute! 

Von Züssow fahre ich zu meinem Ziel: Świnoujście. Ich überquere die deutsch-polnische Grenze, während ich mich nach einem Schaffner oder Schaffnerin umschaue, um für die polnische Strecke zu bezahlen, da kommen wir schon in Świnoujście an. Das 9-Euro-Ticket gilt bis hierher. Ha, ich habe es wieder gestreckt!

                                                                               Station Świnoujście

Apropos, ich bin begeistert, wie mutig die deutschen Bahnangestellten den Namen Świnoujście auszusprechen üben. 


Nachfolgend:    

                          
                          
                          
                         
                          

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