Dienstag, 30. Juli 2024

Imagine Paris 2024 und das laute Schweigen der EU

 Ach, das waren Zeiten! Noch nicht so lange her stand Polen stets in den Schlagzeilen. In den negativen, wohlgemerkt. Polen war das Schreckgespenst der EU, besonders ihre konservative Regierung, wie auch die PiS-Partei und ihr Leader Jarosław Kaczyński. Öffentlich und genüsslich schürte man Hass gegen diese „Monster“ und hielt die Flamme der Empörung hoch. Alles vorbei, nachdem am 15. Oktober 2023 ein Machtwechsel stattfand und am 13. Dezember die neue Regierung unter Donald Tusk vereidigt wurde. 


John Lennon, der Heilige


Es entsteht der Eindruck, dass die EU, nachdem sie ihren Wunschkandidaten in Polen installiert hat, nichts Negatives im Tusk-Land entdecke. Die beunruhigenden Berichte, die die aktuelle Opposition liefert, und ihre lauten Hilferufe nimmt man nicht mal zur Kenntnis, geschweige denn derartigen Informationen Glauben zu schenken. Donald Tusk kann schalten und walten, wie er will. Die EU ist wild entschlossen in ihm einen Retter der Demokratie zu sehen. Das Pflicht-Narrativ lautet: Tusk macht mit undemokratischen Mitteln den Staat Polen wieder demokratisch.

Die Kommunisten (es geht hier auch um sie) haben auch behauptet, im Namen einer guten Sache zu handeln, bevor sie 1989 untergingen. Sie nahmen sich genauso die Freiheit über den Rechten, auch Menschenrechten, und Gesetzen zu stehen. 

Tusks Strategie spiegelt sich in einem aktuellen Fall wieder, wie im Brennglas. Ein bekannter Sportjournalist - Przemysław Babiarz, der im Tusk-kontrollierten polnischen  ÖRR arbeitet, wurde suspendiert, weil er sich während der Eröffnungsfeier von olympischen Spielen in Paris erlaubte, Lennons Lied „Imagine“ zu kritisieren. 


 Das nicht letzte Abendmahl

Die Feier verursachte auch sonst weltweit heftige Reaktionen unter Christen, die ihre religiösen Gefühle verletzt sahen und das karikierte Letzte Abendmahl als unerträglich empfunden haben. 

Die Bibel hat ebenso in Polen ausgedient und wurde von Tusk durch eine neue Heiligkeit ersetzt : John Lennon: Am Anfang war das Wort und das Wort stammt von Lennon.

Die Frage nach der Meinungsfreiheit wurde in diesem Kontext, verneint.

Damit bestätigt Tusk auch meine mehrmals geäußerte These, dass diejenigen, die Religion ablehnen, wie jetzt die Woken, Ersatz-Götter erschaffen und mit dem Eifer der ersten Kreuzritter gnadenlos durchsetzen. 

(Es tut nichts zur Sache, trotzdem will ich nicht unerwähnt lassen: Ich mag das Lied wirklich sehr.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen