Donnerstag, 25. Dezember 2025

Was zum Henker ist der Bärbel-Bas-Fehler?

 Das fragte ich mich, als ich den Titel der Kolumne von Susanne Nickel las: „Konfliktfest Weihnachten: Machen Sie am Esstisch bloß nicht den Bärbel-Bas-Fehler“.

Weihnachten, das Fest der Liebe

Worum geht es? 

Erinnert Ihr Euch an den Arbeitgebertag? Es wurde dort gelacht. Oder eher ausgelacht:

„Beim Arbeitgebertag stellte sie (Bärbel Bas) das Rentenpaket vor und wurde ausgelacht. Unfein, aber nicht neu in einem Land, das sich für diskussionsstark hält. Doch statt danach umso deutlicher den Dialog zu suchen, sagte Bas beim Juso-Kongress, dieses Erlebnis habe ihr klargemacht, „gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen“.

Ein einziger Satz, und schon wird aus Kritik Kampf. Aus Gesprächspartnern werden Gegner. Aus einem schwerfälligen Austausch wird ein Machtspiel.“

Die Reaktion von der Ministerin Bas fand ich auch befremdlich und vor allem absolut aus der Zeit gefallen. Ich wunderte mich über ihre Dünnhäutigkeit, die man bestimmt psychologisch analysieren könnte. Zugleich bin ich überzeugt, dass diese Dünnhäutigkeit uns sozusagen von oben vorgespielt und zum geltenden Duktus erklärt wurde. Während der Corona-Pandemie kam noch die staatlich verschriebene Hysterie hinzu. 

Der Ton macht die Musik

Eine andere als die eigene Meinung zu ertragen gehört nicht mehr zu Tugenden eines vernünftigen Menschen, sondern angeblich zu seinen Lasten. Denn er könne sich nicht entscheiden – lautet der Vorwurf - und sei nicht imstande  das richtige Lager zu wählen. Solch einer wolle selbst denken und entscheiden, statt den Führern verschiedener Sorte blind zu folgen. Er bestehe auf das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Ach, du Schreck!

Ich behaupte, dass während der Merkel-Ära die Erde im übertragenen Sinne zur Scheibe erklärt wurde und die Diskussionen nur in einem engen Rahmen wie zu den Zeiten des Ostblocks zugelassen wurden. Sonst drohte die Verbannung aus der Öffentlichkeit oder sogar der Verlust des Jobs. 

Ein Beispiel dafür ist die hysterische und existenzvernichtende Antwort auf die Aktion #allesdichtmachen. Die Mitspieler wurden regelrecht fertiggemacht. In jeder Hinsicht undemokratisch. Diese Aktion nahm lediglich auf satirische Weise die lästigen Corona-Maßnahmen aufs Korn. Das war der Anlass, die Teilnehmer zum staatlichen Sicherheitsrisiko zu erklären und als solche zu bekämpfen. 

Unterdessen erreichte die Beweihräucherung der Politiker und ausgewählten, ausschließlich konformen, Wissenschaftlern unerhörte Ausmaße. 

Schuster, bleib bei deinem Leisten!

Es scheint, als ob wir endgültig aufgehört haben, die Informationen von Ideologie, Propaganda und Missionierung zu trennen. Da möchte man den Journalisten zurufen: Lasst die Priester und Pfarrer predigen, kehrt zu euren Kernaufgaben zurück und beschäftigt euch mit der ganzen Gesellschaft, statt nur mit der von den Politikern geliebten schleierhaften Mitte.

Könnt Ihr Euch ein Organismus – eine Gesellschaft ist doch lebendig – vorstellen, der nur aus dem Mittelteil besteht? Und wo bleiben dann der Kopf und die Füße? Wer um Solidarität appelliert, der muss zuerst mit dem Spalten aufhören.


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