Dienstag, 16. Januar 2018

Ein Zwergenaufstand, der logisch erscheint

Ich halte viel auf logisches Denken. Ich mag die Schlüssigkeit der Beweisführung und verabscheue jede Manipulation. Ich spreche mich daher für das Überzeugen statt Befehlen oder Erzwingen. Der Alltag ist für Menschen wie mich ab und wann schwer zu ertragen. Die Logik gehört erschreckend oft zu Mangelwaren.




Liebe den Mammon?


Vorneweg stelle ich eine grundsätzliche Frage: Von welchem Bild des Menschen geht Ihr aus? Das politisch herrschende ist klar: Der Mensch ist faul und arbeitsunwillig. Explizit sagt man dies selten. Implizit ist das Bild jedoch in den Entscheidungen und Gesetzen enthalten. Man muss nicht weit suchen, um auffallende Beispiele zu finden. Natürlich gehört Hartz IV mit seinen unsäglichen Sanktionen dazu.

Ich finde es erbärmlich, dass wir in dieser Hinsicht im Mittelalter steckengeblieben sind. Was hat dieses politisch propagierte Bild mit den christlichen Prinzipien zu tun? Gar nichts. Nach Logik suchen wir hier bei den sogenannten christlichen Parteien vergeblich. Nicht ihre Nächsten haben sie gern, sondern den Mammon. Und den wollen sie behalten, statt mit den Mitmenschen zu teilen.

Pragmatisch oder machtbesessen?


In der Politik geht es um die Macht. Wofür diese Macht genutzt werden soll, erscheint womöglich nebensächlich, ist es aber mitnichten. In der gegenwärtigen Situation wirft man Merkel von links und von rechts vor, dass sie keine Visionen für die Zukunft habe. Es lasse sich nicht erkennen, was sie beabsichtige. Sie klebe nur machtbesessen am Sessel.

Dafür wurde sie jedoch früher gelobt: dass sie so pragmatisch sei. Das hat sie verinnerlicht. Außerdem bemerkte Merkel, dass sie bis jetzt mit dieser Haltung Erfolg hatte. Darum will sie weiter so machen, was sie auch unverblümt nach den desaströsen Wahlen kundtat: „Ich kann nicht erkennen, was wir jetzt anders machen müssten.“ Das ist Merkels "Logik", die sehr kurze Beine hat, auch wenn Merkel damit 12 Jahre durchhielt. Ganzer Logik zum Trotz, weil sie die Wirklichkeit ignorierte. Sie nahm oft die Globalisierung und damit verbundene Herausforderungen in den Mund, aber sie nahm sie überhaupt nicht zur Kenntnis. Jedenfalls gibt es in ihrem Handeln keine Spur davon.

Stillstand oder Zwergenaufstand?


Natürlich war Merkel nicht allein. Ihre Macht hat jene Partei unterstützt und gesichert, die sie eigentlich - als ein politischer Gegner – bekämpfen sollte. Die SPD hatte angeblich in der Groko viel erreicht. Eines aber nicht: den Paradigmenwechsel. Daher haben so viele den Eindruck, es bewege sich nichts.  Kein gutes Gefühl. Ein Stillstand ist das Gegenteil vom Leben.

Mantraartig können wir hilflos stets die gleichen großen Probleme runterbetten. Die Groko-Koalitionäre hinderten sich gegenseitig daran, sie zu lösen. Die eben abgeschlossenen Sondierungsgespräche haben gezeigt, dass es sich in der Zukunft nichts ändern sollte.  Die nächste Groko bedeutet, dass wir uns weitere vier Jahre irgendwie nur durchwursteln.

Deswegen spreche ich mich entschieden für den Zwergenaufstand. Ich habe immer Märchen gemocht. Besonders, wenn sie wahr wurden.


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