Dienstag, 24. März 2015

Der Umgang mit unseren Daten

Die Empfindlichkeit in puncto Datenschutz ist hierzulande sehr groß. So wenig wie möglich von sich preisgeben, scheint die allgemein akzeptierte Devise zu sein: Die Vorratsdatenspeicherung geht gar nicht. Der Europäische Gerichtshof sieht es ähnlich und spricht sich gegen "das anlasslose und massenhafte Speichern." Vor diesem Hintergrund darf man auf das neue Gesetz vom Justizminister Haiko Maas gespannt sein, der jetzt doch dieses Speichern zulassen will.

Wie sieht es aber im Detail aus, wenn der hiesige Bürger nicht mehr die Parolen schwingt, sondern in den konkreten und persönlichen Situationen entscheidet? Wie gehen wir mit eigenen Daten um? Genauso sorgfältig, wie wir vom Staat verlangen? Obwohl die Social Media ein ganz anderes Bild liefern, sind wir davon mehrheitlich überzeugt (75 %).


                                          Eine Forsa-Umfrage im Auftrag von SAS® Deutschland

Wer will es wissen?


Es ist uns nicht egal, wem wir unsere Daten anvertrauen. Will eine Krankenkasse etwas wissen, dann sind wir mit ihrem Wissensdurst einverstanden. Die überwiegende Mehrheit (75 %) vertraut den Krankenkassen. Fast genauso viele haben keine Bedenken (73 %) ihre Daten vor einem Arzt offenzulegen. Die Reihenfolge mag zwar ein wenig überraschen, aber grundsätzlich sind wir auskunftsfreudig, wenn es um unsere Gesundheit geht. 

Gleich nach der Gesundheit kommen die Finanzen:  Finanzämter (73 %) und Banken (64 %) erscheinen uns auch vertrauenswürdig.  

Telekommunikationsunternehmen und Internetanbieter beäugen wir dagegen sehr misstrauisch. Nur 28 % beziehungsweise 19 % der Befragten von Forsa glauben, dass diese Firmen mit unseren Daten sorgsam umgehen.

Was will ich preisgeben?


Vorausgesetzt einen seriösen Umgang mit unseren persönlichen Daten, stimmen wir auf der ersten Stelle der Nutzung von Informationen über unsere Hobbies zu. Auf dem zweiten Platz landet unsere eigene Person. Wir verraten also ziemlich gerne solche Daten wie unser Alter oder unsere Anschrift. 

Dann kommen die Informationen über unser Kaufverhalten. Hier zeichnet sich ein Unterschied. Frauen tun es eher als die Männer: 44 % zu 39 %. Was den gängigen Klischees entspricht. Anderseits ist der Unterschied nicht so gravierend, dass man nicht sagen kann: Die Geschlechter ähneln sich in ihrem Verhalten.

Was wir unbedingt verheimlichen wollen, sind unsere Finanzen.  Frauen und Senioren wollen am wenigsten derartige Daten enthüllen (jeweils 5 %). Die jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren zeigen eine doppelt so hohe Bereitschaft (11 %), der Nutzung ihrer Daten über Finanzen zuzustimmen.

Eigentlich nicht käuflich


Wie wird sich unsere Haltung verändern, wenn wir für unsere Daten über Mobilität, Kaufverhalten und Gesundheit ein Entgelt bekämen? Wie viele von uns würden solch ein Angebot annehmen? Wenige, wenn man Forsa glauben soll. 

Wir sind eigentlich nicht käuflich. Obwohl die Höhe des Preises eine Bedeutung hat. Ab mehr als 1000 Euro wächst die Bereitschaft (besonders in der Gruppe von 18 bis 29-jährigen). Im Allgemein (70 %) wird uns aber das liebe Geld in derartigen Entscheidungen nicht beeinflussen.

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