Freitag, 3. Juni 2022

Ich habe das 9-Euro-Ticket getestet. Teil 2

Sonnendeck ohne Sonne


„Nein, das 9-Euro-Ticket gilt nicht auf unserer Fähre“, antwortet mir eine überaus nette Kassiererin. Und legt noch nach. „Auf keiner Fähre.“

Na gut. Ich bezahle 27 Euro für Hin- und Rückfahrt und setze mich selbstverständlich auf dem obersten Deck, der angeblich Sonnendeck heißt. 




Noch hat die Fähre nicht abgelegt, kramen die hartgesottenen Traditionalisten ihre Frühstückseier aus ihren Taschen heraus und verspeisen sie geräuschvoll. 

Die Optimisten unter uns tragen kurzarmige T-Shirts und kurze Hosen. Die Pessimisten scheinen für einen strengen Winter in den Alpen ausgerüstet zu sein. Sie behalten hier recht. Der Wind weht durch die Knochen und fühlt sich eiskalt an. Die Decks leeren sich bis auf wenige, dick angezogene Gestalten.


Ich kapituliere vor den widerspenstigen äußeren Umständen, gehe runter und setze mich ans Fenster.


Tut tut mit der Kleinbahn


Vom Hafen tuckern wir eine Viertelstunde zur Stadt. 



Dort steige ich ganz spontan in einen Bus nach Ostland ein, weil er eben zur Abfahrt bereitsteht, und bleibe stehen. Touristen und Nichttouristen stoßen hinzu, sodass wir dichtgedrängt wie Sprotten in der Dose ausharren. Eine ältere Dame bietet für meinen soeben abgelegten Rucksack den Platz auf ihrem Rollator. Gleich danach schüttelt sie ungläubig ihren Kopf über ein Grüppchen von Jugendlichen, die bereits an der nächsten Haltestelle aussteigen: „Da können sie nicht das Stückchen laufen?“


Wiesen, Dünen, Nordsee


Im Ostland angekommen mache ich mich auf den Weg. 



Schon an der Kleinbahnstrecke bemerkte ich ganze Flächen von roten Wildrosen. Jetzt sehe ich auch die weißen. 



Noch eine Anhöhe:




Dann darf ich mich satt schauen und hören:








Und das ist mein Lieblingssouvenir: 


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Teil 3


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