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Mein Thema
Das ist mein Thema seit Jahren. Wer mir nicht glaubt, soll sich hier in meinem Blog umschauen. Wenn ich überhaupt etwas hasse, dann eben den Rassismus. Er ist allgegenwärtig. Darüber darf sich niemand täuschen lassen, auch nicht Julian Reichelt.
Die in seinem Tweet ersichtliche Verärgerung darüber, dass auch Politiker und Journalisten das Thema aufgegriffen haben, ist typisch für jene Haltung, die den Rassismus nährt und stärkt: Solange wir darüber nicht reden, gebe es kein Problem. In den Vor-Social-Media-Zeiten funktionierte diese Einstellung beinahe ausnahmslos, heute nicht mehr. Zum Glück.Großer Dank an alle Politiker und Journalisten wie @PBahners , die aus Social-Media-Gefallsucht und @BILD Hass der AKP die Propaganda-Tür geöffnet haben. Deutschland ist wegen Özil jetzt „antidemokratisch“ und rassistisch und die AKP freut sich über jede Menge deutsche Zeugen. https://t.co/z6CqfQRRfM— Julian Reichelt (@jreichelt) 25. Juli 2018
Privilegierte Position
Daher bin ich Mezut Özil dankbar, dass er auf eine derart spektakuläre Weise das Thema ins Zentrum rückte.
Anders aber als er selbst oder seine Anhänger sehe ich eine positive Entwicklung in den letzten Jahren. Dennoch erschrecke ich immer wieder vor der institutionellen und gesellschaftlichen Verwurzelung dieses giftigen Phänomens. Weil mir pure Lippenbekenntnisse nicht reichen. Auch die schönsten nicht.
Wer den Rassismus auf die Neonazis schiebt, handelt zumindest fahrlässig. Der Rassismus beginnt nämlich nicht erst mit den gewalttätigen Handlungen einiger wenigen Idioten. Er beginnt schon dort, wo man die privilegierte Position ausnutzt und nicht gerecht handelt. Der Rassismus ist der größte Gegner der Gerechtigkeit.
Aus diesem Grund ist ein Lehrer, der einen Schüler wegen eines nichtdeutschen Namens schlechter benotet, für mich genauso rassistisch wie ein Glatzkopf, der gegen Ausländer pöbelt. Oder sogar noch mehr.
Der Rassismus hat aber auch viel mit der falsch verstandenen Toleranz zu tun. Damit meine ich jene Toleranz, die aus Angst vor einer Auseinandersetzung die Probleme verschweigt.
Gut also, dass wir endlich darüber reden. Hoffentlich hören wir nicht zu früh auf. Es gibt viel zu besprechen.
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