Sonntag, 3. September 2017

Wie Angela Merkel und Sahra Wagenknecht oder politische Farbenlehre

Ihr kennt den Kommunismus nicht. Auf jeden Fall viele von euch. Ich schon. Ich habe in einem kommunistischen Land gelebt. Eigentlich soll man aber nicht über den Kommunismus, sondern über den real existierenden Sozialismus sprechen.  Wie denn auch sei, diese Erfahrung teile ich mit Menschen wie Angela Merkel oder Sahra Wagenknecht.


                                                                 Wie Angela Merkel und Sahra Wagenknecht

Wenn Rot zu Schwarz wird. Oder umgekehrt?


Keine Angst, jetzt kommen keine traurigen oder schrecklichen Geschichten von damals. Ich muss jedoch einige grundsätzliche Bemerkungen loswerden. Ja, jetzt, unbedingt jetzt vor den Wahlen. 

Zuerst habe ich hier in Deutschland alles, was nur ansatzweise an Rot – als politische Richtung - erinnern konnte, strikt abgelehnt. Im Sinne: nie wieder Scheiß-Kommunismus, nie wieder Diktatur der gefährlichen Deppen über das Volk.

Mit der Zeit aber stellte ich fest, dass es überhaupt nicht um die Farbe geht. Politisch gesehen. Sobald ich meine Augen weit öffnete, merkte ich mit Verwunderung, wie vieles mich an die Heimat im ganz negativen Sinne erinnert.

Ich staunte nicht schlecht, dass die kommunistischen Schweinereien hier in einer schwarzen Farbe erscheinen. Die Schwarzen haben also dazu beigetragen, dass ich mit der Farbenlehre in Sachen Politik aufgehört habe. 

Es ist mir seitdem scheißegal, mit welcher Farbe sich ein politischer Vorschlag schmückt. Ich schaue mir seinen Inhalt an und – noch viel wichtiger – die Praxis, die daraus resultiert. Das ist das Einzige, was zählt.

Erstattet mir bitte noch eine Bemerkung: Rassisten, Fremdenfeinde und Antisemiten sind in allen – ich wiederhole: IN  ALLEN! – Parteien zu finden. Manchmal an sehr überraschenden Stellen.

Nieder mit dem Opportunismus! 


Jetzt also noch einmal zum Mitschreiben: Ich habe wirklich keine Lust schon wieder auf den gleichen Scheiß nur im Schwarz! 

Beweise, dass es sich die schwarze Herrschaft in die gleiche Richtung wie damals bewegt? Die gibt es im Überfluss! Ich zähle einige auf: eine brandgefährliche Missachtung der Pressefreiheit (die Ereignisse um die G20), die Versuche Andersdenkende zu kriminalisieren (Verbot der Internetseite von linksunten.indymedia), die ausufernde Überwachung – Big Brother is watching you (u. a. Rechtswidriges Sammeln von Daten durch BKA, Durchführung von umstrittenen Tests für Gesichtserkennung), die Vernachlässigung von Bildung (die Geldbörse entscheidet über die Chancen), die Beschneidung von Arbeitsnehmerrechten in allen möglichen Varianten (die idiotischen Kopfnoten der Arbeitgeber - anders genannt „Arbeitszeugnisse“ - gehören auch dazu), die Missachtung von Millionen, die in Armut leben …

Und der hier gedeihende Opportunismus! Er war auch eine unabdingbare Säule des Kommunismus (real existierenden Sozialismus) und zahlte sich besonders aus: Karriere machten nur diejenigen, die linientreu - also passiv und mittelmäßig, aber treu - waren. 

Die gleiche Ohnmacht


Wie kann ich eine Staatswirtschaft mit einer privaten vergleichen? Das fällt mir ausgesprochen leicht: Es gab nämlich keine Staatswirtschaft, sondern eine durch Korruption privatisierte.  Außerdem kann man auch die Situation der Arbeitnehmer vergleichen. Darunter verstehe ich die gleiche Ohnmacht der Untergebenen in beiden nur auf den ersten Blick unterschiedlichen Systemen. 

Die Gesellschaft war genauso zweigeteilt in eine sehr dünne Schicht der Privilegierten und die Mehrheit, die nichts zu melden hatte und um bloßes Überleben kämpfte. 

Ob ich nicht zu sehr übertreibe? Keineswegs, ich will endlich eine echte Demokratie, wo der Mensch als der Maßstab der Politik – allen Handlungen und Diskussionen – im Zentrum steht, und nicht als ein Ballast auf dem Weg zum grenzenlosen Reichtum stört.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen