Sonntag, 3. Juli 2022

Ich habe das 9-Euro-Ticket gestreckt. Teil 2A: Europa und verbotene Fotos in Luxemburg

 Woran erkennt man eine Grenze? Gerade noch hieß es. „Nächster Halt: Igel“ und jetzt „Prochain arrêt: Wasserbillig“. Der Ortsname klingt allerdings nach einem Versprechen auf Deutsch.

Ja, ich bin unterwegs nach Luxemburg: Staat und Stadt. 





Das 9-Euro-Ticket macht’s möglich und Luxemburg sowieso:

"Seit dem 29. Februar 2020 ist der öffentliche Nahverkehr für alle kostenlos, sowohl für Einwohner als auch für Touristen. Der Gratistransport gilt für Züge, Straßenbahnen und Busse."

Und wieso nicht in Deutschland?!

Ach ja, Deutschland ist dafür viel zu arm.






Was mir nach der unscheinbaren Grenze ins Auge springt: nirgendwo sind vergammelte Bahnhöfe zu sehen, dafür besticht aber überall die Sauberkeit.

Wie schaffen die Luxemburger (übrigens: 47,2 % Ausländer) das bloß?  Ein Teil der Antwort finde ich später in einem öffentlichen Park:


Was sich wie eine Kunstinstallation darbietet, entpuppt sich als triviale Mühleimer. Die scheinen jedoch regelmäßig geleert zu werden. Simpel.

In Deutschland braucht man dafür wahrscheinlich eine langjährige Ausbildung, einige Bescheinigungen und unbedingt eine Prüfung.

Apropos Deutschland, zufällig entdecke ich die deutsche Botschaft und krame meine Kamera heraus, da rennt auf mich zu ein Mitarbeiter im weißen Hemd und fragt mich ein Tick lauter als nötig mit charmantem französischen Akzent: „Was machen Sie hier?“

Mannomann, wonach sieht es denn aus?! Diese Gegenfrage verkneife ich mir, stattdessen verkünde ich wahrheitsgemäß: „Ein Foto“.

„Sie können vorne Fotos machen.“

Er meint dieses Motiv:


„Das wäre kein schönes Bild – stelle ich fest und mache einen Vorschlag zur Güte – Wollen Sie mit aufs Foto?“

„Nein!“, ruft er resolut und verschwindet hinter der Tür. 

Dieses unspektakuläre Foto wollte er verhindern:



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