Donnerstag, 13. April 2023

Völkerwanderung an Ostern in Paris. Teil 3 – Grün und blutrot

 Aus Paris erreichen uns nach Ostern Berichte über erneute Proteste gegen die Rentenreform von Emmanuel Macron. Den Geist des Widerstands saugen Pariser und Pariserinnen anscheinend mit der Muttermilch auf. Wir, Europäer, sind aber auch die Kinder der Französischen Revolution.  Allons enfants! Zum Place de la Révolution! 


Vom Arc de Triomphe laufe ich auf den Champs –Élysées. Die Avenue ist für den Autoverkehr gesperrt: 



Wenn es nach Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ginge, wären die Champs-Élysées für immer ausschließlich eine Promenade.

"»Wir müssen die Stadt neu denken und an die Folgen des Klimawandels anpassen«, sagt Hidalgo, die seit Jahren dafür kämpft, Autos aus der Stadt zu verbannen."

Mir gefallen ihre Ideen. Ich stelle mir gerade vor, wie dieser Platz, der nicht mehr Place de la Révolution heißt, ohne Autos ausgesehen hätte:


Jetzt nennt er sich Platz der Einigkeit (Place de la Concorde). Getauft wurde er aber als Place Louis XV.






Auf den obigen Fotos seht Ihr das älteste Denkmal von Paris. Der Obelisk auf dem Place de la Concorde wurde letztes Jahr restauriert. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert vor Christus. 1829 schenkte ihn ein ägyptischer Herrscher dem französischen Kollegen, dem König Louis-Philippe.

Unter den Füßen stoßen wir auf eine Platte, die an historische und tragische Ereignisse erinnert. Es passierte genau hier:



Zuerst war der König dran:

„Die Henker packten ihn. „Der König stellte sich der Maschine gegenüber ... Das Messer fiel ... Der abgeschlagene Kopf wurde dem Volke vorgewiesen“, so der Berichterstatter.“

Erst neun Monate später exekutierte man Marie Antoinette:

„Ihr Mann Ludwig XVI. durfte neun Monate zuvor ungefesselt zu seiner Hinrichtung gehen. Marie Antoinette wird das nicht gestattet. Der Henker bindet ihr die Hände hinter dem Rücken zusammen und schneidet ihr das Haar ab. Auf dem Schinderkarren wird sie zur Place de la Révolution vorgefahren, wo eine riesige Menschenmenge wartet. Widerstand leistet sie nicht. An ihre Schwägerin schrieb sie kurz zuvor: "Möge mein Sohn niemals die letzten Worte seines Vaters vergessen, die ich ihm hier noch einmal ausdrücklich wiederhole: Er soll niemals versuchen, unseren Tod zu rächen." 

Haben wir aus der Geschichte etwas gelernt?



Die Fortsetzung folgt.

Vorausgehend:



Nachfolgend:


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