Sonntag, 29. Oktober 2017

Wer will die Wahrheit hören?

Ich bin neugierig. Sehr. Ich will hinter die Kulissen schauen. Und Motive der Handlungen herausfinden. Ich will wissen, wie Menschen wirklich ticken. Ich will die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Wollen wir das nicht alle?


                                                              Geld regiert die Welt – auch eine Wahrheit. Eigenes Foto


Spiel mit vielversprechenden Etiketten


Die Wahrheit kann ganz schön wehtun. Welche betrogene Frau – oder ein betrogener Mann  -, will wirklich hören, dass man sie/ihn betrügt? Wir halten uns bis zuletzt lieber am Strohhalm der Lüge fest. Ja, wir lassen die Lüge mehr oder weniger bewusst zu, um nicht mit der Wahrheit konfrontiert zu werden. Wie viele Beziehungen basieren auf gegenseitigen Lügen? Natürlich ist das keine gute oder sichere Grundlage. Es hält trotzdem oft ein Leben lang durch. Wir begnügen uns meist mit vielversprechenden Etiketten, obwohl sie mit dem Inhalt nicht übereinstimmen. 

Mit der Zeit habe ich gelernt, das Spiel mit den Etiketten gut durchzuschauen. Das glaubte ich. Und doch war ich unangenehm überrascht, als mich ein ziemlich bekannter Antifaschist auf Twitter geblockt hat, nachdem ich seine absolut ideologiefreie Bitte nach Geld (per persönliche Nachricht geschickt und für die Öffentlichkeit nicht sichtbar) nicht erfüllt habe. Ziemlich niedrige Motive, die überhaupt nicht zu seinen hehren Zielen passen, nicht wahr? Daher habe ich zurückgeblockt.

Die Kasse muss stimmen


Genauso wie einzelne Beziehungen fußen auch ganze Gesellschaften auf Lügen. Sie täuschen ehrbare Werte vor, tatsächlich aber zerstören sie jene. Suchen wir nicht weit weg und nehmen wir als Beispiel die hiesige Gemeinschaft. 

Solange die Kasse stimmt – was zurzeit der Fall ist -, wollen sich die hiesigen Entscheider nicht wirklich mit den tagtäglichen Verstößen gegen das höchste Gesetz dieses Landes beschäftigen. Es ist nicht schwierig zu beweisen, dass schon der Artikel 1 lediglich ein frommer Wunsch bleibt: 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Eine Gesellschaft, die einen Teil ihrer Bürger versklavt, darf sich doch nicht ernsthaft auf diesen Artikel berufen. Man hätte stattdessen sagen müssen: Entweder malochst du für fast nichts, oder wir zwingen dich dazu. Das „Fördern und Fordern“ ist eine der größten Lügen der sogenannten Agenda 2010. Zweifehlhafte Firmen verdienen sich an den Arbeitslosen dumm und dämlich, indem sie die Betroffenen angeblich für den ersten Arbeitsmarkt  fit machen. Zur Wahrheit müsste eine ehrliche Aussage gehören: Wir wollen an dir verdienen; du selbst interessierst uns nicht.

Die folgende Plattitüden bleiben nach wie vor wahr: Hast du Geld, bist du wer, hast du es nicht, bist du auch heute nur ein Sklave. Das Geld regiert die Welt. Und Sex. 

Aber das ist ein anderes Thema.

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