Montag, 14. Juni 2021

Freiheit ist die beste Freundin der Demokratie

Was ist eigentlich Freiheit? Ein Gefühl, ein Zustand, ein Recht oder eine Selbstverständlichkeit? 

Wahrscheinlich beinhaltet sie all das und noch mehr. Nur einfach ist sie nicht.

                                                                          Frei wie ein Vogel. Eigenes Foto.

Neu verhandeln


Ihre Bedeutung begreifen wir meist erst dann, wenn sie uns fehlt. Wie jetzt in der Pandemie:

„Es ist Zeit, sich auf die große Freiheit vorzubereiten: den bangen Blick von den Inzidenzen lösen, den ewigen Wechsel von Schließungen und Lockerungen beenden, die Expertokratie auslaufen lassen und Christian Drosten sowie Karl Lauterbach wieder zu Nebendarstellern machen. Es ist Zeit für große Politik, die Politik der Freiheit.“1)

In diesem Sinne bietet die Pandemie eine große Chance, nicht zum alten Zustand zurückzukehren, sondern neu über die Freiheit zu verhandeln. 

Bildlich ernst


Denn wir waren in den Vor-Corona-Zeiten mitnichten frei; eher im alten Trott und in den sozialen Konventionen gefangen. Grob skizziert sah das alte Bild ungefähr folglich aus: In dem größten Bordell des Europas, auf der größten Drehscheibe für die organisierte Geldwäsche schwadronierten einige herrschenden Politiker über "ein Land, in dem wir gut und gern leben".  

Das ist kein Bild, sondern eine Karikatur? Da muss ich widersprechen. Laut Duden bedeutet Karikatur „Zeichnung o. Ä., die durch satirische Hervorhebung bestimmter charakteristischer Züge eine Person, eine Sache oder ein Geschehen der Lächerlichkeit preisgibt.“ Ich sehe hier aber nichts zum Lachen, besonders wenn ich noch ein paar Ergänzungen hinzufüge, wie moderne Sklaven (Wenig-Verdiener und Hartz-IV-Empfänger) oder sich selbst überlassene Alleinerziehende.

Alter Trott


Wenn wir die alte Welt einfach hinter uns lassen könnten! Man wird doch träumen dürfen, ehe die harte Wirklichkeit uns aufrüttelt. Vor allem der Gestank.  Der Gestank des Nazismus mieft bis heute überall dort, wo die Grundrechte und die Freiheit ungerechtfertigt beschnitten werden. Wobei schaut man gewöhnlich in die Richtung einer Partei. Wer jedoch reflexartig die AfD des Faschismus bezichtigt und dadurch sein Gewissen reinzuwaschen glaubt, der irrt gewaltig. 

Der alte Trott war und ist im erschreckend hohen Maß vom Nazi-Geist durchdrungen. 

Bevor mir jemand die Übertreibung und Dämonisierung der berühmten „Einzelfälle“ vorwirft, möchte ich zu bedenken geben, dass bis in die siebziger Jahre in den Behörden und Ministerien viele Nazis munter weiterarbeiteten und die Nachwuchsführungskräfte schulten. Da darf man sich wirklich nicht wundert, dass die Nachfolgegenerationen die Seuche tüchtig immer noch verbreiten.

Gegen diese Seuche hilft kein Impfstoff. Sie hat aber keine Chance dort, wo die Freiheit blüht.

1) „Keine Angst vor der Freiheit“, Dirk Kurbjuweit, „Der Spiegel“ Nr. 23.


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