Dienstag, 9. August 2016

Sigmar Gabriel, der Kanzlerkandidat?

In Deutschland ist die Platte hängen geblieben und Merkel seit 11 Jahren die Kanzlerin. Wird sie den Kohl machen wollen und nochmals als Kanzlerkandidatin antreten? Hoffentlich nicht: das Land lechzt nach Veränderung und Merkel selbst agiert lieber auf der internationalen Bühne als zu Hause. Indes wächst der Unmut.


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Wenn Menschen unzufrieden sind, und das sind sie in hohem Maße, dann geht es nicht um eine Phantasie, die man ihnen ausreden kann, sondern um die Realität, die man mindestens zur Kenntnis nehmen muss. Damit haben die sogenannten Volksparteien ihre Schwierigkeiten. Auf die Kritik antworten sie mit der Auflistung ihrer Erfolge: was sie alles bewirkt haben. Deshalb reden sie an den Unzufriedenen vorbei.  Davon profitieren vor allem die Rechtspopulisten – die angeblichen Volkversteher. 

Hört Gabriel das Gras wachsen?


Sigmar Gabriel scheint es gerade zu lernen und nimmt sogar das Wort „Armut“ in den Mund. Genau gesagt: „Armutsrente“. „Es kann nichts sein – empört sich der Vizekanzler - dass jemand 40 Jahre gearbeitet hat und dann die Rente niedriger ist, als bei jemanden, der nie gearbeitet hat.“ Hierdurch lenkt er die Wut auf diejenigen, die ihre Situation meist selbst nicht ändern können und keine Lobby haben. Aus diesem Grund ist ein Nachhilfeunterricht dringend empfohlen: z. B. sollte der Kanzlerkandidat eine von tausenden Tafeln oder eine von Millionen Hartz-IV-Familien besuchen. 

Mehr versprechend ist sein anderer Gedankenstrang, in dem er die Aufgaben für die Zukunft aufzählt: „Wenn wir Leih- und Zeitarbeit reduzieren, Werkverträge einstellen, was viel mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat, wenn wir dafür sorgen, dass Frauen bei gleicher Arbeit wie Männer die gleiche Löhne bekommen“, außerdem in Bildung investieren und die Arbeitslosigkeit bekämpfen, dann überwinden wir auch die Armut. Gewiss.

Ich knüpfe an den letzten Punkt an: die Arbeitslosigkeit. Kein gesunder Mensch lehnt eine zumutbare Arbeit ab (mit Betonung auf zumutbar)!  Wenn er das tut, ist er krank. Und wenn er krank ist, braucht er Hilfe, keine Strafe. So geht gesellschaftliche Solidarität. 

Das Unmögliche verlangen


In den heißen Augusttagen 1980 eilten in den internetlosen Zeiten ein paar intellektuelle Köpfe in die streikende Werft nach Danzig, um dem Elektriker Lech Wałęsa beizustehen und ihm von seiner Idee dringend abzuraten, weil sein Vorschlag absolut unrealistisch sei. Wałęsa verlangte eine unabhängige vom Regime Gewerkschaft und gewann. Er wusste angeblich nicht, dass sein Wunsch aussichtslos war, verlangte das Unmögliche und erreichte sein Ziel. Die erste im ganzen kommunistischen Block unabhängige Gewerkschaft „Solidarność“ wurde gegründet und trug wesentlich zum Zerfall des Kommunismus bei.

Ich wünsche mir von den zukünftigen Kanzlerkandidaten, dass sie das Unmögliche anstreben, aber dabei auch genug Vorstellungskraft und Energie mitbringen, es durchzusetzen.

Mister Kanzlerkandidat Gabriel, schaffen Sie die von einem Kriminellen entworfenen Hartz-Gesetze ab!



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